Unser Verein



Sie wollen mehr über unseren Verein erfahren? Kein Problem, hier finden Sie die aktuelle Besetzung der Ehrenämter innerhalb des Vereins sowie eine Zusammenfassung der Vereinsgeschichte. Falls Sie den Vorstand kontaktieren möchten, schreiben Sie eine Mail an vorstand@kgv-hwe.de.

Funktionsträger

In dieser Aufstellung sind auch kommissarisch eingesetzte Funktionsträger aufgelistet.
1. Vorsitzende/-r Moritz Schilling
2. Vorsitzende/-r Carina Spitz
1. Kassierer/-in Bianca Muhs
2. Kassierer/-in Jessica Bischoff
1. Schriftführer/-in Antje Schlichting
2. Schriftführer/-in Isabel Jackisch
Fachberater Marcel Kirchner
Gerätewart Uwe Langenberg
Vereinsfachberater/-in Marcel Kirchner
Wasserwart Peter Böge
Teamsprecher/-in Westerlandweg I Cordula Flieger
Teamsprecher/-in Westerlandweg II Manuel Muhs
Teamsprecher/-in Wangerooger Weg Marcel Kirchner
Teamsprecher/-in Spiekeroogweg Jason Jänsch
Beisitzer Bernd Gottwald

Vereinschronik 1914 – heute

Blick auf das Heute ‒ der Kleingartenverein Helgoland-Westerland e.V.

Westerlandweg zu verschiedenen Jahreszeiten
Der Westerlandweg im Frühling.
Seit mehr als vier Generationen bewirtschaften Hobbygärtnerinnen und –gärtner aller Altersstufen das Dauerkleingartengebiet des Helgoland-Westerland e.V. in nordwestlicher Nachbarschaft zum Flughafen Bremen. Unser Verein zählt derzeit knapp über 200 aktive Mitglieder (Über uns) und hält etwa genauso viele Gartenparzellen (Freie Gärten) für Familien, gärtnerische Kollektive und Einzelpersonen bereit. Die Verpachtung der Gärten organisiert der Verein als Mitglied im Dachverband Landesverband der Gartenfreunde Bremen e.V..
Westerlandweg zu verschiedenen Jahreszeiten
Der Westerlandweg im Herbst.
Ebenso bunt und facettenreich wie die Vereinsmitglieder ihre Gärten bepflanzen und gestalten, entfalten sich verschiedene Aktivitäten innerhalb des KGV Helgoland-Westerland e.V.. Gemeinsam, in wechselnden Teams, werden beispielsweise die vereinseigenen Grünflächen gepflegt oder wie in jüngerer Zeit eine Freifläche mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Post zur gemeinschaftlichen Streuobstwiese (Artikel im Weserkurier) mit alten Apfelsorten umgestaltet oder in Kooperation mit dem benachbarten Kleingartenverein „Gute Frucht“ ein Kinderspielplatz angelegt. In der Gemeinschaft organisierte Feste (Aktuelle Informationen) für Kinder und Erwachsene umrahmen das Gartenjahr.
Westerlandweg zu verschiedenen Jahreszeiten
Der Westerlandweg im Winter.
Die gewachsene Gartengemeinschaft des Helgoland-Westerland e.V. feierte 2014 sein 100-jähriges Bestehen. Diese lange Geschichte ist geprägt von Beständigkeit im fortwährenden gesellschaftlichen und politischen Wandel. Sie spiegelt durchgehend die essentielle Bedeutung des Kleingartenwesens für das urbane Bremen wider, egal, ob man Krisenzeiten betrachtet, wie vor, während und nach den Weltkriegen oder die sozialen und ökologischen Herausforderungen der heutigen Zeit.

1914-1945 ‒ Harte Zeiten zu Beginn und wie der Verein zu seinem Namen kam

Parzellen im Wandel der Zeit
Die Chronik im Plan: Übersicht der Integrationsdaten einzelner Parzellenflächen zum Vereinsgelände Helgoland-Westerland e.V. von 1908 an bis heute (aktuelle Parzellen sind markiert).
Am 13. April 1914 wurde unser Verein offiziell gegründet. Der heutige Name „Helgoland-Westerland“ beruht auf einer Vereinsfusion im Oktober 1933. Somit bringt jeder Namensteil seine eigene Geschichte mit ein.
Bereits 1908 waren die ersten zehn Gärten auf einer von der Müllabfuhr aufgefahrenen Fläche abgesteckt worden. Dieses Gelände überragte mit ca. zwei Metern Höhe die angrenzenden Wiesen ‒ für bremische Verhältnisse fast schon eine steile Insel. 1919 kam noch ein tiefer gelegener Wiesenstreifen zur Pachtfläche hinzu. Damit gab es ein Ober- und ein Unterland: der Vereinsname „Helgoland" passte perfekt.
Diese ersten Parzellen waren noch bis 2011 Bestandteil der Vereinspachtfläche. Sie lagen an der Bochumer Straße und am Borkumweg, auf Höhe der heutigen Kindertagesstätte „Kinderhaus Airport“. Außerdem gehörten damals noch einige Parzellen am Flughafendamm dazu, auf dem heutigen Gelände der BSAG gelegen.
Am 11. Juli 1920 gründeten die Parzellisten auf der rechten, tieferliegenden Seite des Westerlandwegs (heute Bochumer Straße) den Kleingartenverein „Westerland“. Im folgenden Jahrzehnt waren die Kontakte zwischen beiden Vereinen vor allem geprägt durch nachbarschaftliches Gerangel von einer Wegseite zur anderen, bis man sich 1933 darauf verständigte, das Kleingartengebiet rund um den Westerlandweg künftig gemeinsam im Kleingartenverein „Helgoland-Westerland“ e.V. weiterzuentwickeln. Die Erschließung der Parzellen des Wangerooger Wegs erfolgte sukzessive in den Jahren 1928-1936, zu Beginn noch als Grabeland, das dem Verein „Vorwärts“ gehörte.

1945-1969 ‒ Aufbruch, Neugestaltung und Konsolidierung

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es im Kleingartengebiet Helgoland-Westerland wie überall in Bremen massive Schäden und auch Tote zu beklagen. Und wie überall begann man mit dem Wiederaufbau.
In diesen ersten Jahren des Neuanfangs waren die Kleingärten und deren Ernteaufkommen heiß begehrt! Schwierige Zeiten für die Überlebenden. Zeitweise patrouillierten die Vereinsmitglieder des nächtens in Gruppen, um Obst- und Gemüsediebstahl zu verhindern.
1947 zählte der Verein 475 Mitglieder, wovon fast die Hälfte BehelfsheimbewohnerInnen waren. Im selben Jahr erfuhr das Vereinsgelände durch den neueingerichteten Langerooger Weg eine neuerliche Erweiterung. Ein neues, massives Vereinshaus (mit Bühne und Theke) wurde im Vereinsgarten am Wangerooger Weg/Flughafendamm errichtet. Zu dieser Zeit existierte sogar eine eigene Jugendgruppe mit 105 Mitgliedern.
Rohrverlegung 1954
Aufnahme von der Verlegung der ersten Wasserleitung im Jahre 1954.
1954 Bau der ersten Wasserleitung! Für die Behelfsheimbewohner des gesamten Vereinsgeländes im Westerland- und Wangerooger Weg vom Flughafendamm bis Ochtumdeich ging ein Provisorium zu Ende: das Schlangestehen mit Kannen, Eimern und Fässern auf Spezialwägelchen an der einzigen Zapfstelle am Flughafendamm war vorbei.
Vereinsintern und extern ergaben sich in den folgenden Jahren handfeste Konfliktpotenziale durch auseinanderdriftende Interessenlagen. Um das Vereinsgelände vor dem Zugriff der wiederaufstrebenden Industrie zu retten, beabsichtigte der damalige Vorstand ‒ wiederum ausschließlich aus Kaisenhaus-Bewohnern bestehend ‒ dessen Umwandlung in ein Gartenheimgebiet voranzutreiben. Die „Nur-Kleingärtner" sollten ihre Gärten räumen! Nun galt es Kompromisse zu finden! In einem zähen Ringen einigte man sich schließlich darauf, dass gut ein Drittel der vorhandenen Gärten als Dauerkleingärten erhalten bleiben sollten.
Dennoch ergab sich 1959 eine bleibende Abspaltung. Der Langeoog Weg ‒ in dem größtenteils „Nur-Parzellisten" ansässig waren ‒ gründete einen eigenen Verein, den KGV Langeoog e.V.. Nach 60 Jahren, beschließt er 2019 seine Auflösung, die Gartenflächen gehen in das Gewerbegebiet „Airport-Stadt“ (Quelle) ein. Mehrere der ehemaligen „Langeooger“ sind inzwischen (wieder) zum Helgoland-Westerland e.V. gewechselt.
Ab 1960 setzte sich der Vereinsvorstand des „Helgoland-Westerland“ e.V. paritätisch aus Nur-Gärtnern und Bewohnern zusammen, sodass eine konstruktive Vereinsarbeit zum Wohle aller Mitglieder wieder möglich wurde.
1964 feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen, über drei Tage hinweg in einem großen Festzelt und im Vereinsheim am Wangerooger Weg. Bei der 1000-Jahr-Feier der Stadt Bremen 1965 beteiligte sich der Verein am Blumenkorso mit einem durch Echtrasen prächtig gestalteten Festwagen.
1969 erfolgte auf Beschluss der Bremer Bürgerschaft die große Teilung des Vereinsgeländes sowie des Vereinsvermögens. Eine Hälfte wurde zum „Gartenheimgebiet Ochtum“. Der Rest des Geländes blieb Helgoland-Westerland e.V. und wurde zu einem der ersten gesicherten Dauerkleingartengebiete in Bremen erklärt, deren Pächtern das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) einen besonderen Schutz zugesteht. Die verbliebenen Behelfsheime im Verein wurden nach und nach aufgegeben. 1992 erfolgte der Abriss des letzten Kaisenhauses auf unserem Gelände.

1969-heute Dauerkleingartengebiet Helgoland-Westerland e.V.

Infolge der Flächenteilung wurde das alte Vereinshaus noch im Jahr 1969 abgerissen. Der später langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende, Heinz Müller, wurde erstmals von der Mitgliederversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Teich am Ochtum-Deich
Der Teich nahe des Ochtum Deiches am Helgolandweg.
Plötzlich wehte ein frischer, fröhlicher Wind über die grünen Parzellen. Mit ansteckender Begeisterung bauten die Mitglieder ein neues Vereinsheim an der Geländegrenze zur Bochumer Straße. Das Vereinsgelände wurde ganz neu aufgeteilt, neue Lauben, teilweise in gegenseitiger Kooperation erbaut. 1970 entstand ein Teich am Ende des Helgolandwegs.
Am Helgolandweg entstanden 1971 sechzehn neue Gärten. Der Verein richtete zwei Wasserzapfstellen ein, und alle Gärten erhielten einen Stromanschluss. Mit FS-Pflaster befestigte Wege, neugezogene Gräben und neue Hecken mit Pforten machten das Vereinsgebiet „Helgoland-Westerland" zu einem Schmuckstück für Bremen. Diese Entwicklung manifestierte sich unter anderem 1973 in der Auszeichnung des Bremer Vereins mit einer Goldmedaille im Bundeswettbewerb der Kleingärten.
Vereinsginkolaub
Im Herbst wirft der Vereins-Gingko goldgelbe Blätter ab.
Passend zum 60-jährigen Jubiläum kam 1974 die Neuanlage des Spiekeroogwegs mit 39 Gärten dazu. Der damalige Senator für Umweltschutz schenkte dem Verein für vorbildliche Pflege der Anlage einen exotischen Ginkgo-Baum, der, inzwischen hochgewachsen, bis heute den Eingangsbereich zum Kleingartengebiet markiert.
Nach den teilweise dramatischen, von starken Veränderungen geprägten Jahrzehnten folgte nun eine Zeit des ruhigen Fortbestands, die im Grunde bis in die Gegenwart anhält. Es konnten weitere Jubiläen gefeiert werden, 1989 das 75-jährige Vereinsbestehen und als vorläufiger Höhepunkt 2014 die ersten 100 Jahre des Helgoland-Westerland e.V., standesgemäß mit Festzelt und Shanty-Chor.
Die Zeit steht nicht still. Mittlerweile zeigen sich neue Themen, die den Charakter der Kleingärten und des Vereinslebens wandeln. Breiter gefächerte Anbauformen, das vielfältige Miteinander der Generationen, Nationen und Kulturen, ökologische und klimatische Aspekte, geänderte politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen zeigen die Herausforderungen an, denen wir uns sowohl als individuelle Kleingärtnerinnen und Kleingärtner stellen müssen, deren Fortentwicklung wir in der Vereinsgemeinschaft aber auch aktiv beeinflussen können.
Nach wie vor sind Engagement, Ideen und immer wieder auch beherztes Zupacken gefragt, um eine erfolgreiche Vereinsarbeit und ein aktives Vereinsleben zu gestalten. Jede/er ist herzlich eingeladen, sich aktiv einzubringen. Wichtigstes Bindeglied ist immer noch die Freude am Gärtnern - und natürlich das ein oder andere gemeinsame Fest.